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Tarifkampf im öffentlichen Dienst der Länder

Hier «aktive Pause», dort Warnstreik

20. November 2023 | Über zweihundert Beschäftigte beteiligten sich am Montag an einer Protestaktion vor der Universität Konstanz. Jetzt folgt ein Warnstreik am ZfP Reichenau.

Bei der letzten «aktiven Mittagspause» während der Tarifrunde der Länder vor zwei Jahren war die Menge noch ziemlich überschaubar gewesen. Gerade mal eine Handvoll Personen hätten sich damals daran beteiligt, erinnerte sich Thomas Weisz von ver.di zum Auftakt der Kundgebung. Das war nun anders: Über zweihundert Leute hatten sich eingefunden; sie schwenkten Fahnen, skandierten ihre Forderungen und bliesen in Trillerpfeifen.

Ihr Entschlossenheit war deutlich spürbar: Diesmal würden sie sich nicht wieder mit ein paar Cent abspeisen lassen. Dabei sind die Forderungen, die ver.di bundesweit aufgestellt hat, überaus moderat: 10,5 Prozent mehr, mindestens aber 500 Euro im Monat.

Ebenso zentral wie die Durchsetzung einer akzeptablen Lohnerhöhung ist die Forderung nach einem Tarifvertrag für die studentischen Beschäftigten, den sogenannten TV Stud. Ein solcher Vertrag ist längst überfällig – und doch widersetzen sich die für das Bildungswesen zuständigen Länder dem Abkommen. Auch deswegen engagiert sich an der Uni seit anderthalb Jahren die TV-Stud-Initiative.

Der Protest war Teil einer bundesweiten Kampagne mit ähnlichen Aktionen an 70 Hochschulen. Und er geht weiter. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird es an der Uni (und wohl auch an der HTWG) Anfang Dezember zu Arbeitsniederlegungen kommen.

Auf zum ZfP!

Früher dran sind die Beschäftigten des Psychiatriezentrums Reichenau. Dort sind die Arbeitskräfte, so Gabriel Henkes vom ZfP, noch schlechter bezahlt als bei den ebenfalls nicht sonderlich gut entlohnenden Kommunen; im Durchschnitt liege die Differenz bei 300 Euro monatlich, in manchen Lohngruppen sogar bei bis zu 700 Euro.

Und so legt dort an diesem Donnerstag, 23. November/b>, die Belegschaft für vier Stunden die Arbeit nieder. Beginn des Warnstreiks: 10 Uhr. Zur Kundgebung versammeln sich die Kolleg:innen um 13 Uhr vor Haus 1 (an der Feursteinstraße). Unterstützung ist willkommen! (pw)