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Michael Stötzel (1948–2023)

Ein streitbarer, humorvoller Aufklärer

13. Februar 2023 | Anfang Februar starb der langjährige Redakteur der Wochenzeitung WoZ und der Gewerkschaftszeitung work. Er blieb bis zuletzt seinen Grundsätzen treu und verbog sich nie.

Ratsch. Ratsch. Und manchmal nochmals ratsch. Er muss einer der schnellsten Redakteure seiner Zeit gewesen sein – damals, als Manuskripte noch mit Stift, Schere und Kleber bearbeitet wurden. Aber was heißt da Schere? Ratsch machte es jeweils, wenn Michael Stötzel sein breites Lineal auf Papier drückte und den Rest der Seite nach oben riss. Schließlich kam es gar nicht so selten vor, dass es einen Beitrag neu zu ordnen galt, die Zeit drängte, der Redaktionsschluss näher rückte und der per Brief oder Fax übermittelte Text eines freien Mitarbeiters, einer Korrespondentin gekürzt, umgestellen und neu zusammengeklebt werden musste, bevor er – mit handschriftlichen Korrekturen versehen – in den Satz gehen konnte.

Niemand auf der WoZ-Redaktion beherrschte diese Technik Ende der 1980er Jahre so gut und so effizent wie Michael. Damals standen in der Zeitung, in deren Auslandredaktion er sass – die linke Schweizer Wochenzeitung WoZ – noch keine Computer auf jedem Tisch; also musste man sich anders behelfen. Er beherrschte diese Technik des händischen Manuskriptumbruchs auch deswegen so gut, weil er sie sich Jahre zuvor bei der linkssozialistischen, gewerkschaftlich orientierten Berliner Tageszeitung „Die Neue“ notgedrungermaßen angeeignet hatte; er war einer von nur sehr wenigen Redakteuren gewesen. „Die Neue“ überlebte die Konkurrenz mit der kurz nach ihr gegründeten und damals noch unorthodox-linken Tageszeitung taz nur wenige Jahre (beide richteten sich ans selbe Publikum), ging 1982 ein – und so machte sich Stötzel auf Umwegen auf in die Schweiz, wo er Anfang 1988 Mitglied des WoZ-Kollektivs wurde.

Dort habe ich (seinerzeit noch freier Journalist) ihn kennengelernt. Wie viele von meinen Manuskripten er damals ratsch, ratsch bearbeitete, weiß ich nicht mehr. Aber er behandelte seine Korrespondent:innen ausgesprochen gut, er stellte Fragen, kritisierte mit Bedacht, ermutigte, schlug neue Projekte vor, respektierte ihre Interessen. Er war es auch, der mich (nach anfänglichem Widerwillen meinerseits) davon überzeugte, dass es vielleicht gar nicht so schlecht wäre, als Auslandsredakteur in die WoZ zu arbeiten.

Damals, Anfang der 1990er Jahre, bestand die Auslandredaktion aus vier Kollektivmitgliedern, die sich zuallererst als Redakteur:innen verstanden, also aktuelle Themen diskutierten; sich mit freien Journalist:innen absprachen; neue, sachkundige Autor:innen suchten, deren Texte bearbeiteten – und eine seriöse, aufklärerische Berichterstattung jenseits des medialen Mainstreams anstrebten. Natürlich gab es inhaltliche Meinungsverschiedenheiten. Michael vertrat anfangs eher linksinstitutionelle Traditionen, andere (wie ich) favorisierten eher bewegungslinke Ansätze – aber das Zusammenspiel klappte gut, wir waren uns in vielen wichtigen Fragen schnell einig und vertraten unsere Positionen meist gemeinsam, wenn es sein musste auch gegen die Mehrheitsmeinung im WoZ-Kollektiv (in der cheflosen WoZ verfügten die Ressorts über eine weitreichende Autonomie).

Golfkrieg und Jugoslawien

Das war beispielsweise beim ersten Irakkrieg 1990/91 so, als eine von den USA geführte Militärkoalition das Regime von Saddam Hussein bekämpfte, den sie kurz zuvor noch als ihren Lieblingsdiktator im Nahen Osten verhätschelt hatten. Natürlich war Iraks Überfall auf Kuwait zu verdammen. Aber um was ging es bei dem Krieg? Wer verfolgte da welche Interessen? Und was schrieben die anderen Medien (die zuvor Saddam Husseins Giftgas-Massaker an den Kurd:innen weitgehend ingnoriert hatten)? Die WoZ-Auslandredaktion stand, auch dank Michaels hellsichtiger Analyse, mit ihrer Kritik am US-amerikanischen Vorgehen und an der medialen Hurra-Berichterstattung ziemlich allein da, auch innerhalb der deutschsprachigen linken Medien – und im Kollektiv: „Müsst ihr eigentlich schon aus Prinzip immer alles anders sehen?“, hieß es bei den Genoss:innen. (Die Kriegsereignisse, späteren Enthüllungen und die verheerenden Sanktionen mit rund einer Million Todesopfern unter der Bevölkerung haben unserer Einschätzung dann recht gegeben, so dass zwölf Jahre später, beim zweiten Irakkrieg 2003 des Westens gegen den Irak, viele andere unsere Kritik teilten.)

Noch deutlicher fiel das Mißfallen der Kolleg:innen und auch mancher Leser:innen an unserer Berichterstattung über einen anderen Konflikt aus, den Jugoslawienkriegen 1991–1999. Er begann mit den Unabhängigkeitserklärungen von Slowenien und Kroatien, auf die die jugoslawische (und vor allem serbische) Armee mit gewaltsamen Attacken reagierte. Eine verheerende Reaktion, gewiss. Aber waren nur „die Serben“ an allem schuld (wie damals alle schrieben)? Welche Rolle spielten die EU und deutsche Entscheidungen an den Auseinandersetzungen, die bald fast alle Teile des früheren Jugoslawien erfassten? Helfen ethnische Kategorien, um das zu verstehen, was da abging? Sind auf der einen Seite alle Schurken, auf der anderen nur Opfer?

Gewiss, unsere Kritik («Waffenruhe um jeden Preis») auch an der weitgehend antiserbischen Darstellung des Konflikts in den anderen Medien ging stellenweise zu weit, weil sie den Eindruck erweckte, die serbischen Beweggründe und Massaker zu verharmlosen – da haben wir Fehler gemacht (und nachfolgend korrigiert). Trotzdem blieben wir dabei: Hier nur die Guten, dort nur die Bösen – ein solch simples Bild erklärt die Welt nicht. Und so haben wir die inner- und außerredaktionellen Konflikte gemeinsam ganz gut durchgestanden, auch während des völkerrechtswidrigen Nato-Kriegs 1999 gegen Rest-Jugoslawien. Im Falle der Balkankriege war ihm (und uns anderen) übrigens eine zu starke Fixierung auf das Konzept von Titos Jugoslawien vorgeworfen worden – eine absurde Idee, wenn man unsere durchaus kritische (aber auch solidarische) Haltung zu Kuba betrachtet.

Besuch bei den Mullahs

Selber schrieb Michael eher wenig. Er gehörte nicht zu jenen Journalist:innen, die glaubten, über alles berichten zu können. Dafür verließ er sich auf die Sachkenntnis der Mitarbeiter:innen vor Ort, die über die Hintergründe von Entwicklungen und Ereignissen in fernen Ländern besser Bescheid wussten und die jeweilige Sprache beherrschten. Also bearbeitete er lieber ihre Berichte. Wie schnell er das erledigte, zeigte sich ab Herbst 2000, als er fast im Alleingang Woche für Woche die vierseitige Regionalbeilage WOZ-Luzern redigierte (bis dieses Projekt aus Kostengründen wieder eingestellt wurde).

Mitunter aber haute er in die Tasten, vor allem dann, wenn eine pointierte Analyse gefragt war. So 1989, als das iranische Regime den Autor Salman Rushdie per Fatwa zum Tode verurteilte. Es sei schon aus nichtigeren Gründen Krieg geführt worden, schrieb Michael sinngemäß in einem Kommentar – und bekam daraufhin Post von der iranischen Botschaft in Bern. Ob er nicht vorbeikommen und das erläutern könne? Hingehen (auch auf die Gefahr hin, dass im Nebenzimmer ein Schrankkoffer mit Luftlöchern zum Abtransport nach Teheran auf ihn wartet, wie wir witzelten)? Oder nicht? Aber heißt verantwortungsbewußter Journalismus nicht auch, dass man zu dem steht, was man da formuliert hat? Außerdem gehört Neugier schließlich auch zum Job. Wir sind dann zu zweit nach Bern gefahren (und unversehrt zurückgekehrt).

Mitunter drängte auch die Zeit. Unvergessen der Tag, an dem die gesamte WoZ-Redaktion vor dem Fernseher sass und fast atemlos die Live-Berichterstattung aus den USA verfolgte, wo die New Yorker Twin-Towers in sich zusammenstürzten. Das war am 11. September 2001 gewesen, ein Dienstag. Und am nächsten Tag musste das Blatt in den Druck. Der Leitartikel, den Michael damals innerhalb kürzester Zeit formulierte («Das amerikanischste Attentat»), ist noch heute lesenswert.

In dieser Zeit war Michael im Kollektiv längst akzeptiert. Sein Einfluss trat bei einem ziemlich absurden Spiel zutage, das sich eine (eher hilflose) Psychologin 1998 ausgedacht hatte, um Konflikte im seinerzeit ziemlich zertrittenen WoZ-Kollektiv offenzulegen. Auf der Sitzung bekamen alle Anwesenden Erbsen, die sie an jene vergeben sollten, die ihrer Meinung nach was zu sagen hatten. Michel erhielt so viele Erbsen wie kaum jemand anders – was ihm so peinlich war, dass er mir (der ich keine bekam) unbedingt ein paar zustecken wollte …

Plötzlich Reporter

So war er. Hochintelligent, belesen und bescheiden, streitbar und doch freundlich, kooperativ und humorvoll, immer auf Seiten der kleinen Leute, stets gegen die Mächtigen und überzeugt davon, dass aufklärerischer Journalismus die Welt zu einem besseren Ort machen kann.

2002 verließ er die WoZ. Zuvor hatte sich Corinne Schelbert, die große Liebe seines Lebens, aus der Auslandredaktion verabschiedet. Ausschlagend aber war wohl ein Blick auf seine Pensionsansprüche: Die WoZ hatte bis damals nur sehr wenig Geld in einen betrieblichen Pensionsfonds eingezahlt – und verhungern wollte er im Alter nicht.

Also ging er zu work, der Mitgliederzeitung der großen Schweizer Gewerkschaft unia. Dort musste er sich neu erfinden. Er war in den folgenden Jahren nicht mehr vor allem Redakteur (auch wenn er bis zuletzt Jean Zieglers Kolumnen betreute), sondern Journalist und Reporter – und nebenbei Herausgeber vieler Gewerkschaftsbücher, die im Rotpunktverlag erschienen. Und unsere Wege trennten sich. Wir trafen uns noch sporadisch, manchmal auf der Straße, wenn er mit „Blümchen“, „Gretchen“ (oder wie seine Rauhhaardackel auch hießen) unterwegs war, manchmal auf Gewerkschaftsevents.

Nach seiner Verrentung ging es ihm – gesundheitlich schon lange angeschlagen – nicht mehr sehr gut; trotzdem schrieb er weiter, immer noch getrieben von der Hoffnung auf eine bessere Welt. Der große Knacks kam wahrscheinlich mit dem Tod von Corinne; für wen noch leben, mag er sich gefragt haben. Für Ideale einstehen, Mißstände darlegen, Klassenzusammenhänge aufzeigen – und dann nur zu erleben, wie sich Befreiungsbewegungen korrumpieren, Nationalismen neu erblühen, der neoliberale Kapitalismus Ungleichheiten in schwindelnde Höhen treibt und Gegenwehr kaum irgendwo sichtbar ist: Das erschüttert auch Hartgesottene.

Und so kam es – im Nachhinein besehen – vielleicht doch nicht überraschend, dass Michael Stötzel Anfang Februar starb. (pw)


PS: Weitere Beiträge zu Michael Stötzel, geschrieben von Kolleg:innen, sind hier zu finden:

– ein Porträt von Fredi Lerch anläßlich der Pensionierung von Michael 2010;

– ein Nachruf von Sina Bühler in der Wochenzeitung WOZ;

– und ein Nachruf von Marie-Josée Kuhn in der Gewerkschaftszeitung «work».


Und hier noch die Rede, gehalten am 10. März 2023 bei der Urnenbeisetzung auf dem Zürcher Friedhof Sihlfeld:

Liebe Trauergemeinde, liebe Monika (Stötzel)

du, Monika, hast mich gebeten, ein paar Worte über unseren viel zu früh verstorbenen Freund, Mitstreiter und Genossen Michael zu sagen. Dabei kennt ihr ihn ja alle, den schlaksigen Redakteur und Reporter mit den langen Haaren, der sein Leben lang gegen die Ungerechtigkeiten in dieser Welt kämpfte und gegen die herrschenden Machtverhältnisse anschrieb.

Weshalb also ich? Nun, ich habe ihn in den ersten fünfzehn Jahren seiner Arbeit in der Schweiz gut kennengelernt, zuerst als freier Journalist, dann als Kollege in der WOZ-Auslandredaktion. Wir saßen in den verschiedenen Büros der WOZ – in der Waffenplatz-, der Luisen- und der Hardturmstraße – meist gegenüber, haben zusammen die Bude vollgequalmt (solange das ging) – und ja, auch eine Zeit lang in Thalwil zusammen gewohnt.

Michael ist ebenfalls in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre politisiert worden; er im urbanen Ruhrgebiet, ich in der Provinz am Bodensee. Dennoch gab es viele Gemeinsamkeiten, die uns prägten: Es war die Zeit des Vietnamkriegs (und der breiten Bewegung dagegen), die Zeit der Wiederentdeckung der Arbeiterklasse als handelndes Subjekt und eine Zeit, in der wir wie viele andern die deutsche Nazigeschichte neu aufrollten, die massgebliche gesellschaftliche Kräfte damals gern unterm Teppich gehalten hätten.

Was an ihm, dem früheren WoZ-Redakteur, sofort faszinierte, war seine enorme Wiss- begier, seine Belesenheit, sein lockerer, oft freundschaftlicher Umgang mit den Kollegen und Kolleginnen. Und sein Optimismus, ge- paart mit einem beachtlichen Durchhaltewillen, den er bis fast zuletzt behielt.

Es hatte sich in jenen frühen Jahren ja auch viel getan. Mit den Anti-AKW-Protesten ent- wickelte sich eine neue Umwelt- und Klima- bewegung. Hunderttausende demonstrierten gegen die atomare Aufrüstung und blockierten potenzielle Raketenbasen. In Zentralamerika ließen revolutionäre Bewegungen auf bessere Zeiten hoffen. Im südlichen Afrika befreite sich die Bevölkerung all mählich von der Apartheid. In Indien wuchs der Einfluss von NGOs. Überall schien die Jugend zu rebellieren, auch die Arbeiter:innen bewegten sich.

Michael beobachtete, analysierte, kritisierte – aber immer solidarisch, wenn es um fortschrittliche Ansätze ging. Und hoffte, wie wir alle, dass sich die Dinge so weiterentwickeln würden.

Es kam anders. Der besonders ausbeuterische neoliberale Kapitalismus beseitigte das, was damals schon etwas blauäugig marktwirtschaftlicher Wohlfahrtsstaat genannt wurde. Neue Formen des Kolonialismus und Imperialismus führten zu neuen Kriegen. Der Nationalismus kehrte zurück. Vor allem die Kriege im Nahen Osten und auf dem Balkan sorgten auch inner- halb der Linken für heftige Diskussionen.

War beim zweiten Golfkrieg 1991 nur Saddam Hussein ein Schurke gewesen? Hatten im auseinanderfallenden Jugoslawien nur «die Serben» – wie es überall hieß – Kriegsverbrechen begangen?

Michael vertrat da eine dezidiert andere Position, die seine unmittelbaren Kolleg:innen in der WOZ-Auslandsredaktion (also auch seine geliebte Corinne, anfangs Helmut Scheben, später Andreas Simmen teilten – auch wenn viele andere das ganz anders sahen.

Seine dialektisch-differenzierende Beurteilung der jeweiligen Weltlage oder regionaler Ereignisse ließ Widersprüche zu. Für ihn gab es nie nur «hier die Guten, dort die Bösen». Und damit hatte er ja auch Recht. Auch weil er immer auf Seiten der Unterdrückten, Marginalisierten, Entwürdigten stand.

Mitunter erforderte das Mut, aber den hatte Michael. Er war stets bereit, mit Kritiker:innen seiner Ansichten zu diskutieren. Das war auch so, als er nach einem engagierten Kommentar zur Fatwa des Mullah-Regimes gegen den Schriftsteller Sal- man Rushdie von der iranischen Botschaft nach Bern zum Gespräch gebeten wurde. Natürlich ging er hin, wenn auch nicht allein: Wir dachten uns damals, dass die dann schon nicht gleich zwei Schrankkoffer mit Luftlöchern zum Abtransport nach Teheran bereithalten würden …

So war er. Hochintelligent, belesen und beschei- den. Streitbar und doch freundlich. Kooperativ und humorvoll. Immer offen für Neues. Und immer auf der Seite der kleinen Leute, stets gegen die Mächtigen eingestellt und überzeugt davon, dass aufklärerischer Journalismus die Welt zu einem besseren Ort machen kann.

Seit ich nicht mehr in der Schweiz arbeite, haben sich unsere Wege nur noch selten gekreuzt. Das bedauere ich sehr. Denn er war ein außergewöhnlicher Mensch – ein Mann des geschriebenen Worts, ein Journalist mit Leib und Seele. Obwohl: Nur um schreiben und veröffentlichen zu können (eine alte Krankheit vieler von sich selber überzeugter Journalist:in nen), hätte er seine Seele nie verkauft.

Ihm war immer auch das Umfeld wichtig, also wo er was publizierte. Der kollektive Zusammenhang und Zusammenhalt bedeutete ihm viel. Deswegen blieb er ja auch anderthalb Jahrzehnte bei der WOZ. Und später bei der Gewerkschaftszeitung «work».

Ich trauere,

– auch weil wir jetzt nicht mehr die Möglichkeit haben, wichtige Fragen zu erörtern,

– auch weil ich von ihm nichts mehr lernen kann.

Die Welt ist ja sehr unübersichtlich geworden. Uns stellen sich viele Fragen. Welche friedenspolitischen Auswege gibt es aus Russlands Krieg in der Ukraine? Bis wohin müssen wir die gesellschaftlichen Hierarchien umkrempeln, um klimagerechte Zustände für alle zu schaffen? Wie widersetzen wir uns den international zunehmenden Nationalismen? Woran ist die Linke weltweit immer wieder gescheitert? Was sind die zentralen Fragen, die sich die Gewerkschaftsbewegung hier und weltweit stellen muss? Wie schaffen wir einen grenzüberschreitenden Zusammenhalt – um unserem Ziel einer besseren, gerechteren, überlebensfähigen Welt näherkommen?

Bei all diesen Fragen – und noch viel mehr – bräuchten wir seinen Rat, seine Meinung und die Diskussion mit ihm. Das geht jetzt nicht mehr. Und schon deswegen werden wir Michael nicht vergessen.